Brüder Einigkeit Stollen an der Mühlleithe in Bösenbrunn im Vogtland, Sachsen, (D)
Zu den bedeutendsten Bergwerken in der Bösenbrunner Region zählte die
„Brüder Einigkeit“ an der Mühlleithen.
Hier wurden Kupfer- und Eisenerze gefördert. Nach einem Zechenbericht aus
dem Jahr 1687/88 wurden 131 Zentner und 88 Pfund Garkupfer gefördert.
Das entspricht etwa 6,5 Tonnen Kupfererz. Später unter Klinghammer und
Rosenstock wurde Flußspat abgebaut. 1952 begann die Staatl. Geol.
Kommission der DDR, Außenstelle Freiberg die Erkundung der
Flußspatführenden Gänge der “Brüder Einigkeits Fundgrube” am
Glockenpöhl. Im selben Jahr begann man am Westhang des Glockenpöhles mit
einem neuen Stollen und einem Schacht auf dem Glockenpöhl . Der Vortrieb währte bis 1955. Im März 1958 wurde
die Arbeit beendet. Nach der Demontage wird der Schacht ausgemauert und
mit einem Betondeckel verschlossen. In den 1970er Jahren schaffte man zur
Vereinfachung eine Verbindung zur 2 km entfernten Flußspatgrube
Schönbrunn. Auf der 173 Meter Sohle wurde der Spat mittels
Lokbetrieb zum Hauptschacht befördert und ausgebracht. Der ehemalige
Stolleneingang des Brüder Einigkeit Erbstollen wurde rekonstruiert und befindet sich neben der
Bösenbrunner Mühle. Beim Bau der Wasserableitung in den Jahren 2006 und
07 wurde durch die Bauarbeiten aus dem Stollen Gangmaterial zutage
gefördert sowie die vorgelagerte Halde am Triebelbach angeschnitten.
Hierbei konnten folgende Mineralien gefunden werden:
Chalkopyrit
Chrysokoll
Dolomit
Fluorit
Malachit
Pyrit
Quarz
Siderit
22.April 2005
Bild 1 bis 3 – Häufig ist im Frühjahr der Wasserzufluss aus dem Gebirge in den Stollen so groß dass der Gesamte Brüder Einigkeit Erbstollen unter Wasser steht.