SAG (SDAG) Wismut Trockenzeche 54 im Revier Annaberg, Erzgebirge, Sachsen, (D)
In den Jahren 1947 bis 1953 betrieb die damalige SAG (SDAG) Wismut am Annaberger Oberen Bahnhof eine Trockenzeche mit der Registernummer 54.
Sie diente der Trockenaufbereitung (Konzentration und Sortierung) der Uranerze des Reviers Annaberg und er darauf folgenden Verladung. Nach der Stilllegung der Trockenzeche erfolgte keine Sanierung oder Flächenbereinigung das Gelände und ein Teil der Gebäude wurde in der Folgezeit gewerblich genutzt.
Nach dem heutigen Wissens- und Technikstand ist eine Sanierung des ehemaligen Betriebsbereiches zwingend notwendig.
Die hierfür federführende Nachfolgegesellschaft Wismut GmbH beschreibt das Projekt wiefolgt:
Iststand
Bei der Trockenzeche 54 handelt es sich um eine
Trockenaufbereitungsanlage mit angrenzender Verladestation für Uranerze
und umliegender Gebäude zur logistischen Absicherung der Aufbereitung.
Als Standort wurde durch die SAG Wismut dazu der Obere Bahnhof in
Annaberg-Buchholz genutzt und entsprechend dieser Erfordernisse
erweitert. Neben der eigentlichen Trockenzeche findet man so eine Reihe
weiterer Gebäude, die im Zusammenhang mit dem Betrieb der Trockenzeche
errichtet wurden.
Das gesamte Betriebsgelände der SAG Wismut, welches den Bereich des
oberen Bahnhofes und die Trockenzeche komplett einbezog, erstreckt sich
auf eine Fläche von knapp 8 ha. Der Teilbereich der Trockenzeche nimmt
davon lediglich ca. 0,7 ha ein. Nach Einstellung der Nutzung durch die
SAG Wismut erfolgte eine vielfältige gewerbliche Nachnutzung, die sich
mehrfach änderte. Mitte der 1990er Jahre wurde der Bahnbetrieb
eingestellt, es erfolgten der Rückbau der Gleise und eine teilweise
Sanierung der Fläche. Inwieweit bei dieser Sanierung radiologischen
Aspekten Rechnung getragen wurde, ist aus derzeitiger Sicht unbekannt.
Nach 2000 erfolgte im westlichen Teil (Bereich ab der B 95) der
Gesamtfläche eine Neugestaltung, die mit einer aktiven Nutzung des
Geländes einhergeht. Der östliche Teil wurde sporadisch, gewerblich
nachgenutzt. Hier stehen i. W. noch die durch die SAG Wismut errichteten
Gebäude und Baracken. Im Bereich bereits abgebrochener Gebäude sind z.
T. massive Betonfundamente und -mauern vorhanden.
Auf der Teilfläche „Trockenzeche 54“ hat ebenfalls ein Teilabbruch der
ehemals vorhandenen Gebäude stattgefunden. Diese Fläche wurde und wird
intensiv gewerblich genutzt.
Im Rahmen der Erfassung von Flächen mit bergbaubedingter
Umweltradioaktivität, die zu Beginn der 1990er Jahre im Auftrag des BfS
durchgeführt wurde, wurden die Bereiche Oberer Bahnhof und ehem.
Trockenzeche 54 komplett außen vor gelassen. Im Zusammenhang mit der
Erarbeitung des Standortsanierungskonzeptes Annaberg-Buchholz im Jahr
2004 zeigten stichprobenartige Messungen der ODL z. T. sehr hohe Werte
im Bereich der ehem. Trockenzeche 54.
Begründung Wismut-Altstandort
Die Trockenzeche 54 wurde durch die SAG Wismut in einem unmittelbar an
den Oberen Bahnhof angrenzenden Bereich errichtet und im Zeitraum 1947 -
1953 für die Uranerzaufbereitung, inkl. An- und Abtransport genutzt.
Zusammen mit dem Oberen Bahnhof und weiteren Flächen war es während
dieser Zeit ein knapp 8 ha großes Betriebsgelände der SAG Wismut.
Bewertung Prioritätensetzung
Nach Einstellung der Uranerzaufbereitung durch die SAG/SDAG Wismut
erfolgte keine grundlegende Sanierung der für die Uranerzaufbereitung
und den anschließenden Weitertransport genutzten Flächen bzw. Objekte.
Man findet in diesem Bereich massive (Stahl-) Betonfundamente und
–mauern, sowie verschiedene Gebäude vor, die im Zeitraum bis 1953 durch
die SAG Wismut errichtet und für die Uranerzaufbereitung genutzt wurden.
In Teilbereichen sind sehr hohe ODL-Werte messbar.
Projektziele
Im Rahmen des Gesamtprojektes sind notwendige Untersuchungen durchzuführen, die Planung zu erarbeiten und notwendige Arbeiten zur Sanierung durchzuführen.
Quelle: Wismut GmbH