Alaunwerk Mühlwand bei Mylau im Vogtland, Sachsen, (D)
- 1495 Bau der Bühnaumühle oberhalb Mühlwands durch Günther von Bühnau auf Elsterberg.
- 1500 ... Erste Goldwäschen im Göltzschtal.
- 1546 Das Bergwerk "Ewiges Leben" bei Plauen baut für wenige Jahre Alaunschiefer ab.
- 1558 Bergbau auf Kupferwasser und Alaun und 1559 ein "Alaunwerk" zwischen Neumark und Schönfels genannt.
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Die Geschichte des "richtigen" Alaunwerkes in Mühlwand
- 1691 Der Reichenbacher Bergmeister Paul Döring erhält eine kurfürstliche Konzession
zum Abbau des Mühlwander Schiefers und zum Betreiben eines Alaun- und
Vitriol- und Schwefelwerkes. Erste Besitzer: Reinhold und Schubarth,
danach Müller.
- 1714 Streitigkeiten zwischen dem Bergwerksbetreiber und
Reichenbacher Braumeistern, weil im Huthaus "auswärtiges" Bier aus Mylau
(Milaner) ausgeschenkt wird.
- 1721 Im August besetzt der Eigentümer des Nachbargrundstückes
- Herr von Hünefeld auf Christgrün - mit 20 Bewaffneten gewaltsam die
Bergwerkszugänge: "Spitzbuben sind am Werke, die meinen Berg ausrauben
... ich will wissen, wo die geschlagene Orte sind!" Vor Gericht wird
entschieden, dass das Bergwerk untertägig fortgeführt werden darf.
- 1725 -1728 Stilllegung des Werkes wegen Streitigkeiten unter den Müllerschen Erben und Verkaufsabsichten.
- 1738 Verkauf des Werkes an den kurfürstlich-sächsichen Kammerherrn Karl von Metzsch auf Friesen und Brunn.
- 1756 - 1762 Stilllegung im Siebenjährigen Krieg. Menschen verstecken ihr Hab und Gut in den Stollen vor plündernden Soldaten.
- 1765 Das Werk geht an den sächsischen Landesherrn; es wird
"churfürstlich" und durch Pächter weiter betrieben. (Bild rechts: die
Hütt')
Bis 1800 Erneuerung der Werksanlagen. - 1806 Anfang Oktober überschreiten napoleonische Truppen in Mühlwand die Göltzsch auf ihrem Marsch nach Preussen und Thüringen.
Napoleon selbst bereist die Straße an Alaunwerk am 16.05.1812 und nochmals am 13.08.1813.
- 1826 Schrittweise Schließung der Stollen und Schächte. 1827
Abbau der Siedeanlagen und Verkauf des Werkes an den Fleischhauer
Benjamin Rahmig. Huthaus ist seitdem Gasthaus.
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1853 Das ehemalige Huthaus und Gasthaus brennt ab. Ein weiterer Rahmig baut an gleicher Stelle das Gasthaus "Zum Alaunwerk"
Betrieb einer florierenden 'Sommerfrische'. - 1914 Der Mylauer Unternehmer Franz Leska baut die Schieferhalden zur Sandgewinnung ab.
- 1921 Erste Mühlwander Bergrennen vom Alaunwerk zur "Schwarzen Tafel". Solche Rennen finden mit Unterbrechungen bis 1981 statt.
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Mühlwand und das Alaunwerk werden zum Besuchermagnet
- 1928 Der Greizer Lehrer Leander Macht weist erstmals auf die
Möglichkeit hin, in Mühlwand könnte eine ähnliche Attraktion verborgen
sein wie die Saalfelder Feengrotten.
- 1954 Ein Hochwasser legt die verschlossenen Stolleneingänge frei. Tropfsteine kommen zum Vorschein. Erste Arbeiten zur Erschließung eines Schaubergwerkes beginnen, müssen aber nach wenigen Jahren wieder eingestellt werden.
- 1985 Hobbyforscher erkunden 'halblegal' die Tropsteingrotte.
- 1991 Naturfreunde und der BUND-Vorsitzende inspizieren das völlig verwilderte Bergwerksgelände.
- 1995 Wiederauffinden, danach Ausbau des Bergwerks.
Weg zum Besucherbergwerk Alaunwerk Mühlwand - 1998 Gründung des Fördervereins "Tropfsteingrotte Alaunwerk
Mühlwand-Reichenbach e.V.". Aufwändige Beräumung der verschlämmten
Stollen und Schächte.
- 2001 Am 21. September wird das Besucherbergwerk eröffnet. Seit dem jährlich Alaunwerksfest im September.
- 2004 Abriss des ehemaligen Gasthauses "Zum Alaunwerk".
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- 2004 finden erstmals wieder Bergrennen in Mühlwand statt mit historischen Motorrädern und Rennwagen.
Text Quelle:
Besucherbergwerk Alaunwerk Mühlwand