Tongrube (Südgrube) bei Bad Freienwalde, Märkisch-Oderland, Brandenburg, (D)
Rupelton
[Rupel Clay] lithostratigraphische Einheit des / Rupelium (Unteroligozän) im Bereich der / Nordostdeutschen Tertiärsenke und des / Niederlausitzer Tertiärgebiets (Brandenburg), oberes Teilglied der / Rupel-Formation bzw. / Luckau-Formation, gegliedert im Norden in Unteren Rupelton und Oberen Rupelton. Der Untere Rupelton besteht aus einer viergeteilten marinen Serie von Sanden, Schluffen und Tonen (Rupel I-bis Rupel IV), der Obere Rupelton setzt sich aus Ton/Schluff-Horizonten (Rupel V-bis Rupel VI-Ton/Schluff) mit einem zwischengeschalteten Sandhorizont (/ Buckower Sand) zusammen. Äquivalente Serien kommen auch südlich des / Mitteldeutschen Hauptabbruchs im Bereich der Subherzynen Senke (/ Tertiärsenken von Egeln-Oschersleben-Harpke; / Becken von Calbe) sowie im / Bitterfeld-Delitzsch-Torgauer Tertiärgebiet und im südwestlich angrenzenden - Halle-Merseburger Tertiärgebiet (vertreten durch einen 2,5-14m mächtigen marinen Schluffhorizont) vor. Wegen der im Rupelton
eingelagerten Konkretionen (Septarien) wird insbesondere in der älteren Literatur häufig auch der synonyme Begriff Septarienton verwendet. Der Rupelton besitzt vielerorts eine herausragende hydrogeologische Bedeutung, indem er die Trennschicht zwischen mineralisiertem (Salz-) Wasser im Liegenden und Süßwasser im Hangenden bildet. Darüber hinaus wird der Ton als Ziegelrohstoff gewonnen (z.B. bei Seehausen). Synonyme: Rupel-Schichten; Septarienton. /NT, SH, HW/
Literatur: L. ENGERT (1957,1958); K. PIETZSCH (1962); D. LOTSCH (1968); D. LOTSCH et al. (1969); D. LOTSCH (1981); E. GEISSLER et al. (1987); J. WELLE (1998); A. WOYDACK (1998); H. AHRENS & H. JORTZIG (2000); H. JORTZIG (2001); D.LOTSCH (2002b); H. JORTZIG (2002a, 2002b, 2003); G. STANDKE et al. (2002); A. KÖTHE et al. (2002); M. GÖTHEL (2004); B. HARTMANN (2005); G. STANDKE et al. (2005); J. RASCHER et al. (2005); AR.MÜLLER (2008); L. STOTTMEISTER et al. (2008); G.STANDKE (2008a, 2008b); H.BLUMENSTENGEL & W.KRUTZSCH (2008); K.-H.RADZINSKI et al. (2008b)
Stettiner Sande
[Stettin Sands] Sonderfazies des / Septarientons im Nordostabschnitt der / Nordostdeutschen Tertiärsenke (NE-Vorpommern), die sich durch die Bildung gelblichbrauner Schluffe und Sande mit darin enthaltenen sideritischen Konkretionen („Stettiner Kugeln“) auszeichnet. /NT/
Literatur: W.v. BÜLOW & S. MÜLLER (2004)
FRANKE, D. (2014): Regionale Geologie von Ostdeutschland – Ein Wörterbuch. – Website www.regionalgeologie-ost.de